Modelle und Methoden zur Messung des Erfolgs von Informationssystemen in der öffentlichen Verwaltung
Unternehmen, Non-Profit-Organisationen und öffentliche Verwaltungen haben in den letzten Jahrzehnten ihre Investitionen in die Informationstechnologie vervielfacht. Mittlerweile bindet die Aufrechterhaltung der aufgebauten IT-Landschaften beträchtliche Budgetmittel. Der erhoffte Nutzen bleibt in vielen Fällen im Dunkeln bzw. lässt sich nur erahnen. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn die Informationstechnologie primär als Kostenverursacher wahrgenommen wird. Vielfach versuchen die IT-Verantwortlichen diese schiefe Optik mit qualitativen Argumenten wie „integrierte Information“, „schnellere Verfügbarkeit“, „höhere Automatisierung“, „effizientere Prozesse“, „größere Flexibilität“, „stärkere Integration“, „einheitliche Architektur“, „erhöhte Transparenz“ und „weniger Medienbrüche“ zu korrigieren. Diese Art der Argumentation führt allerdings nicht zu mehr Transparenz in der Nutzengenerierung.
Aus diesem Grunde wurde vom Bundesministerium für Finanzen, in Kooperation mit der Universität Innsbruck, das Projekt „Public IT Assessment Framework“, kurz PITAF, ins Leben gerufen. Ziel dieses Projektes war es, ein Vorgehen zu entwickeln, das ermöglichen soll, den Nutzen eines Informationssystems in all seinen Facetten zu identifizieren und zu bewerten. Es sollte ein praxisorientiertes Modell entwickelt werden, mit Hilfe dessen der Nutzen von Informationssystemen in der öffentlichen Verwaltung umfassend, aus qualitativen und quantitativen Gesichtspunkten, gemessen werden kann. In vorliegender Publikation werden das PITAF-Verfahren, dessen wissenschaftliche Grundlagen und die praktische Anwendung dieses Modells vorgestellt.
Autoren
ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Promberger
A.Univ.-Prof. Mag. Dr. Kurt Promberger, Professor der Betriebswirtschaftslehre und Leiter des Lehr- und Forschungsbereichs für Verwaltungsmanagement an der Universität Innsbruck, Österreich sowie Leiter des Instituts für Public Management der Europäischen Akademie Bozen (EURAC research), Italien.